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Montag, 12 April 2021

Lebensmittelabfälle im Einzelhandel

QM & QS

Lebensmittelabfälle im Einzelhandel

Im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland werden jährlich rund 500.000 Tonnen Lebensmittel als Abfall aussortiert. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts in enger Zusammenarbeit mit 13 Handelsunternahmen ermittelt. Einbezogen wurden dafür nicht nur Daten aus dem organisierten Einzelhandel, also Supermärkte, Discounter und Verbrauchermärkte, sondern auch andere Einzelhändler wie Drogeriemärkte, Bäckereien, Fleischereien, Onlinehandel, Wochenmärkte oder Tankstellen. In Supermärkten, Discountern und Verbrauchermärkten fallen 290.000 Tonnen an, bei den anderen Einzelhändlern kommen noch einmal 210.000 Tonnen hinzu. Die Berechnungen, die im Rahmen des Projekts „Dialogforum Groß- und Einzelhandel zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ durchgeführt wurden, basieren auf freiwillig bereitgestellten Daten zu Umsatzverlusten aus dem Jahr 2019.

Auch wenn die Zahl von 500.000 Tonnen sehr hoch erscheint, entfällt auf den Einzelhandel nur ein Anteil von ca. 4 % am gesamten Aufkommen von Lebensmittelabfällen. Mit Abstand am meisten Abfälle entstehen in den Privathaushalten. Aufgrund von noch einzelnen Datenlücken kann derzeit nur abgeschätzt werden, wie viel von den Abfällen tatsächlich auf den Müll wandert und wie viel gespendet wird (z.B. an Tafeln) oder in andere Verwertungsschienen kommt (z.B. Verarbeitung zu Tierfutter). Expertenschätzungen gehen davon aus, dass rund 30 % der Verluste gespendet werden.

Die Umsatzverluste im Einzelhandel sind bei Brot- und Backwaren mit ca. 6 % am höchsten, gefolgt von der Kategorie Obst und Gemüse mit ca. 4,3 %. Diese beiden Produktkategorien enthalten vor allem schnell verderbliche Produkte. Bei Tiefkühlkost, Getränken und Trockensortimenten sind die Umsatzverluste mit 0,3 % viel geringer, da diese Produkte in der Regel länger lagerfähig sind.

QUELLE:
► Pressemitteilung Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei vom 03.03.2021

Dr. Greta Riel

 

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