Hackfleisch mit resistenten Keimen

Die Stiftung Warentest ließ 21 Proben Hackfleisch testen. Dabei wurden in 8 Fällen resistente Keime, darunter 5 Proben mit MRSA-Keimen (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), 2 mit Keimen mit ESBL (Extended Spectrum beta-Laktase) bildenden Enzymen und eine Probe mit beiden Keimarten, entdeckt.
Das Risiko einer Übertragung von MRSA über Lebensmittel auf den Menschen wird derzeit als gering eingeschätzt. Eine Gefährdung könnte sich durch den direkten Kontakt verletzter Haut mit dem Erreger oder die manuelle Verschleppung auf Wunden etc. ergeben. Warentest hält es in diesem Zusammenhang für wichtig, die Regeln der Küchenhygiene einzuhalten.
Das Risiko einer Infektion des Menschen mit EBSL-bildenden Keimen durch Lebensmittel hängt unter anderem auch von der Erregermenge im Lebensmittel ab. Zur Erregermenge trägt bei, ob er sich im Lebensmittel vermehren kann. Damit spielen auch hier die Hygienebedingungen, unter denen Lebensmittel zubereitet werden, eine entscheidende Rolle.
Des Weiteren wurden bei insgesamt 8 Proben auffällige Gehalte an Krankheitserregern (Salmonellen), Verderbnis- (Milchsäurebakterien, Pseudomonaden und Enterobakterien) sowie Hygienekeimen (E. coli) festgestellt. In Bezug auf die mikrobiologische Qualität schnitten die Bio- Erzeugnisse im Durchschnitt besser ab als die konventionellen Produkte.
Zur Untersuchung kamen 16 Proben abgepacktes und 5 Proben tagesfrisches Hackfleisch mit Anteilen an Rind/ Schwein zwischen 35:65 % bis 80:20 %. In keiner der Proben war Huhn, Pute, Schaf, Ziege, Pferd, Esel, Känguru oder Strauß nachzuweisen. Auf allen Fertigpackungen befanden sich die Hinweise „Nicht zum Rohverzehr geeignet“ oder „Nur durchgegart verzehren“.
► test, Ausgabe Februar/2014, S. 20 ff
► BfR-Mitteilung Nr. 003/2015 vom 22. Januar 2015: Antibiotikaresistenz in Nutztierbeständen und Lebensmitteln - Ihre Bedeutung für die Humanmedizin und Handlungsoptionen für das Risikomanagement; www.bfr.bund.de
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