HACCP-Frage der Woche 31/2020

Brexit: Welche Auswirkungen sind auf die Ernährungsindustrie zu erwarten?
Großbritannien hat die Europäische Union verlassen. Bis zum 31. Dezember 2020 besteht eine Übergangsphase, während derer vorerst keine Änderungen eintreten. Zwischen bis Dezember müssen jedoch die zukünftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU verhandelt werden. Es ist fraglich, in welchem Umfang neue bis dahin noch erzielt werden können. Nach Ablauf der Frist ist nach wie vor ein harter Brexit möglich. Die deutschen Unternehmen müssen sich daher auf alle Szenarien einstellen – auch auf das Ende der Übergangsphase ohne Abkommen.
Für die deutsche Ernährungsindustrie ist Großbritannien der viertgrößte Exportmarkt. Jüngsten Umfrageergebnissen des BVE-AFC Exportindikators zufolge erwartet bereits für 2020 die Mehrheit der Lebensmittelexporteure einen sinkenden Absatz für den Großbritannienexport. Ohne ein Austritts- oder Handelsabkommen ist mit einer Zolllast von 382,5 Millionen Euro pro Jahr – mehr als eine Million pro Tag – für die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie zu rechnen. Die Belastung der Branche läge damit über dem gesamtwirtschaftlichen Mittel. Berechnungen des ifo-Institutes gehen in diesem Fall von einem Wertschöpfungsverlust von 0,8 Prozent aus. Das entspräche rund 360 Millionen Euro.
Die Hersteller von Fleisch- und Milchprodukten trifft die größte Belastung. Die ersten Auswirkungen des Brexit zeigten sich bereits 2018. Der Export von Fleisch und Fleischprodukten nach Großbritannien belief sich auf 712,5 Millionen Euro, was einem Rückgang von 6,1 Prozent zu 2017 entspricht. Bei Milch und Milchprodukten gingen die Ausfuhren um 4,6 Prozent auf 391,9 Millionen Euro zurück.
QUELLE:
► Diese Frage inklusive ihrer Antwort stammt aus einer Meldung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. vom 30.01.2020
Dr. Greta Riel
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