Feuchtigkeits- und Sauerstoffabsorber in Lebensmitteln

Der Einsatz von Feuchtigkeits- und Sauerstoffabsorbern, die beispielsweise aus Verpackungen von Schuhen bekannt sind und dem Qualitätserhalt der Produkte dienen, wurde in den letzten Jahren auch vereinzelt in Tees, Gewürzen wie Pfeffer und Kurkuma, aber auch bei Süßwaren und Nahrungsergänzungsmitteln beobachtet. Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Karlsruhe und Stuttgart weisen in ihrem Bericht darauf hin, dass es sich bei diesen Proben zum Teil um Importprodukte handelte. Lebensmittelbedarfsgegenstände (und damit auch Absorber) dürfen gemäß 1935/2004 keine Bestandteile auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die die menschliche Gesundheit gefährden können, eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung der Lebensmittel herbeiführen oder die organoleptischen Eigenschaften der Lebensmittel beeinträchtigen. Zudem müssen sie als Lebensmittelkontaktmaterialien als nicht essbare Teile identifizierbar sein. Nach VO (EG) Nr. 450/2009 sind solche Gegenstände daher mit den Worten „NICHT ESSBAR“ und, sofern genügend Platz vorhanden ist, mit dem dazugehörigen Symbol zu kennzeichnen. Zudem müssen die Angaben gut sichtbar, in ausreichender Schriftgröße, deutlich lesbar und unverwischbar sein.
Bei den durch die CVUAs Karlsruhe und Stuttgart untersuchten Proben waren häufig Kennzeichnungsmängel zu beobachten. Beanstandet wurde hierbei beispielsweise die fehlende Anbringung des Symbols „nicht essbar“, die Schriftgröße und die ausschließlich in anderer Sprache formulierten Hinweise. Da es sich oft um durch den Zoll erhobene Proben handelte, welche innerhalb der EU noch nicht in den Verkehr gelangt waren, war eine abschließende Beurteilung häufig nicht möglich. Es könne laut CVUA zum Beispiel nicht zweifelsfrei festgestellt werden, ob die Ware noch für die Abgabe an den Verbraucher umverpackt wird oder die Absorber vor dem Verkauf entfernt werden.
QUELLE:
► Meldung Chemische und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Karlsruhe und Stuttgart vom 31.05.2023
Dr. Greta Riel