Fett-/Zuckersteuer: irreführende DAK-Umfrage

Das Präventionsgesetz, über das derzeit im Bundestag beraten wird, soll ein erster Schritt in Richtung Gesundheitsförderung und Prävention sein, so Bundesgesundheitsminister Gröhe. Mit dem Gesetz soll u.a. Volkskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Übergewicht oder Herzinfarkt besser vorgebeugt werden. In diesem Zusammenhang kam in der Politik die Diskussion über die Erhebung einer Zucker-/Fettsteuer auf stark kalorienhaltige Lebensmittel auf, da sich die Kosten bei einer Diabeteserkrankung in Deutschland auf geschätzt über 22 Milliarden Euro belaufen. Die DAK will nun angeblich mit einer Umfrage belegen, dass zwei Drittel der Deutschen eine solche Steuer ablehnen. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) kritisiert die Umfrage als irreführend und unseriös.
Die Befragten erhielten beispielsweise nicht die Information, dass im Gegenzug zur Zucker-/Fettsteuer gesunde und kalorienärmere Lebensmittel von der Steuer entlastet werden sollen.
Interessanterweise hat die Umfrage gezeigt, dass ca. 85% der Befragten eine Ampelkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen als geeignete Maßnahme gegen Übergewicht und Adipositas sieht, ebenso wie ein Werbeverbot für Kinderlebensmittel (65%). Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der DDG, erklärt, dass ein Preissignal „gesündere“ Kaufentscheidungen fördern würde und Anreize für die Entwicklung gesünderer Produkte schaffen könnte. Vernunftsappelle an den Einzelnen seien in der Vergangenheit nachweislich gescheitert.
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► http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/praeventionsgesetz.html
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