EU-Kommission diskutiert kritische Fragen bei der Bewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen

Die EU-Kommission hat am 24.04.2015 Vertreter und Vertreterinnen der Mitgliedstaaten, der Industrie und der Nichtregierungsorganisationen zu einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen, um kritische Fragen bei der Bewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen zu diskutieren. Die acht diskutierten Themenbereiche betrafen u. a. die Unabhängigkeit der Behörden sowie grundsätzliche Bewertungskriterien und Verfahrensweisen bei der gesundheitlichen Risikobewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen. Hintergrund der Veranstaltung waren kritische Hinweise aus der öffentlichen Diskussion um die Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln und deren Wirkstoffe. Im Rahmen der „Public Consultation“ des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat in 2014 beschäftigten sich viele Kommentare mit generellen Fragen, die über die gesundheitsbasierte Risikobewertung des Wirkstoffs hinausgingen.
Das BfR schlug deshalb im Oktober 2014 im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und die Tiergesundheit (STALUT) der EU-Kommission vor, diese offenen Fragen gemeinsam mit allen Stakeholdern zu erörtern. Die kritischen Fragen wurden auf der Dialogveranstaltung mit den interessierten Stakeholdern diskutiert. Die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG Health and Food Safety) der EU-Kommission begrüßte den offenen und kritischen Meinungsaustausch auf der Dialogveranstaltung, der einen ersten Schritt für die verbesserte Kommunikation zwischen den europäischen Bewertungsbehörden, Mitgliedstaaten und Stakeholdern sowie den Nichtregierungsorganisationen, Erzeugern und Pflanzenschutzmittelherstellern etabliert hat.
HINTERGRUND:
Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) war das Veranstaltungskonzept sehr gut geeignet, um neue Lösungswege für die gesundheitliche Risikobewertung aufzuzeigen.
► Mitteilung Nr. 12 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 07.05.2015
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