Bacillus cereus, ein ausgesprochen vielseitiger Keim

Das Bakterium Bacillus cereus kann eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen, die sich in erster Linie durch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auszeichnet. Während manche Krankheitsfälle eher harmlos verlaufen, können andere sogar bis zum Tode führen. Verantwortlich hierfür sind Toxine, die der Keim freisetzt. Eine Antwort auf die Frage, warum es zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen kommen kann, könnte nun eine neue Studie der Technischen Universität München (TUM) und der Veterinärmedizinischen Universität Wien liefern. Wissenschaftler der beiden Universitäten haben ein Nachweisverfahren entwickelt, mit dem neben dem bekannten Toxin Cereulid auch 18 weitere Varianten identifiziert werden können. „Vor diesem Projekt gab es kein befriedigendes Nachweisverfahren für das Cereulid-Toxin in Lebensmitteln“, erklärt Prof. Thomas Hofmann von der TUM. Zukünftig wird dadurch auch eine Abschätzung des Risikos, das von kontaminierten Produkten ausgeht, und die Bedeutung der verschiedenen Cereulid-Varianten möglich sein. Derzeit wird das neue Nachweisverfahren auf europäischer und amerikanischer Ebene evaluiert und auf den Einsatz vorbereitet.
HINTERGRUND:
B. cereus zählt zu den sporenbildenden, aerob wachsenden Stäbchenbakterien, die im Bereich der Lebensmittelhygiene sowohl als Auslöser lebensmittelbedingter Erkrankungen als auch als Verderbserreger eine Rolle spielen. Europaweit steigt die Anzahl der durch Bacillus-Arten verursachten Lebensmittelvergiftungen.
► Pressemitteilung Technische Universität München vom 01.04.2015
► Analytical and Bioanalytical Chemistry; DOI: 10.1007/s00216-015-8511-y
Bild: www.pixelio.de