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Artikel in Kategorie Mikrobiologie

Die Vielfalt der Käsesorten weltweit ist kaum zu überschauen. Zahlreiche Käse werden traditionell aus roher (nicht pasteurisierter) Milch produziert. Viele „berühmte“ Käse mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung wie Comté, Camembert und Roquefort werden aus Rohmilch hergestellt. Von diesen Käsen werden etwa 350 000 Tonnen in Frankreich und nahezu 500 000 Tonnen im übrigen Europa produziert. Für die bevorzugten und vom Verbraucher besonders geschätzten sensorischen Eigenschaften („Flavour“) werden bestimmte Mikroorganismen sowie natürliche und in der Rohmilch vorhandene Enzyme verantwortlich gemacht, zumal diese zwischen den Jahreszeiten deutlich variieren können.

QUELLEN:
► IDF von Dezember 2016: www.fil-idf.org/wp-content/uploads/2016/12/Raw-milk-cheeses.pdf
► Fragen und Antworten des BfR vom 13.04.2016:
www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zum-verzehr-von-rohmilch.pdf
► BfR („Schutz vor Lebensmittelinfektionen im Privathaushalt“):
www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps_schutz_vor_lebensmittelinfektionen_im_privathaushalt.pdf
► Codex Alimentarius („Code of Hygienic Practice for Milk and Milk Products, CAC/RCP 57-2004”):
www.fao.org/fao-who-codexalimentarius/standards/list-of-standards/en/
► FAO: www.fao.org/ag/againfo/themes/documents/lps/dairy/mpv/lactoperoxidase/faqanswer.htm

Food & Hygiene 02/2017, S. 3 ff., Behr's Verlag

Rohmilchkäse – Wert und Risiken

Ende 2011 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine wissenschaftliche Stellungnahme zu den Risiken durch die Fusarien-Toxine (Mykotoxine) T-2 und HT-2 für die Gesundheit von Mensch und Tier durch Lebens- und Futtermittel veröffentlicht und für die tägliche tolerierbare Aufnahmemenge einen Gruppen-TDI von 100 ng/kg Körpergewicht (0,10 μg/kg KG) für die Summe von T-2- und HT-2-Toxinen abgeleitet.

Die EU-Kommission beauftragte die EFSA in 2015 mit der Überprüfung der toxikologischen Eigenschaften der modifizierten Formen der T-2- und HT-2-Toxine.

QUELLEN:
► EFSA Journal (15 (1): 4655 (53 pp.)) vom 26.01.2017: www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4655
► EFSA Journal (9 (12): 2481 (187 pp.)) vom 19.12.2011: www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2481

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Toxikologische Referenzwerte für Fusarien-Toxine

C. difficile ist ein obligat anaerob wachsendes, grampositives Stäbchenbakterium, das sehr resistente Sporen mit hoher Toleranz gegenüber Hitze und Austrocknung und einer Reihe verschiedener chemischer Substanzen einschließlich bestimmter Desinfektionsmittel bildet. Die erstmalige Identifizierung erfolgte Ende der 1970er-Jahre als Erreger von Durchfallerkrankungen im Zusammenhang mit einer Behandlung mit Antibiotika.

QUELLEN:
► BfR-Symposium Zoonosen und Lebensmittelsicherheit („Clostridium difficile als Zoonosenerreger? Ein Update“ (Sven Maurischat)): www.bfr.bund.de/cm/343/symposium-zoonosen-und-lebensmittelsicherheit-abstracts.pdf
► Robert Koch-Institut (RKI): www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Clostridium.html?nn=2393714
► Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): www.lgl.bayern.de/suche/index.htm?q=Clostridium%20difficile

Food & Hygiene PRAXIS 01/2017, S. 2 f., Behr's Verlag

Clostridium difficile

Schwefeldioxid und Sulfite (E 220 ff.) sind als Lebensmittelzusatzstoffe in der EU zugelassen (Verordnung (EG) Nr. 1333/2008). Aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung gegenüber Hefen, Pilzen und Bakterien erfolgt die Anwendung dieser Stoffe als Konservierungsmittel. Zudem werden sie als Antioxidationsmittel verwendet, da sie unerwünschte Oxidationsprozesse in Lebensmitteln durch Luftsauerstoff unterbinden bzw. verlangsamen.

QUELLEN:
► EFSA Journal (2016; 14 (4): 4438 (151 pp.): www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/4438
► Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom 18. Mai 2012:
www.lgl.bayern.de/lebensmittel/kennzeichnung/allergene/allergene_lebensmittel/schwefeldioxid.htm
► Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de/cm/343/bfr-meal-studie-vorlaufige-stoffliste.pdf

Food & Hygiene PRAXIS 04/2016, Behr's Verlag

Schwefeldioxid und Sulfite

Das Expertenkomitee von FAO und WHO für Zusatzstoffe und Kontaminanten (Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA)) hat im Rahmen einer Sitzung im November 2016 verschiedene Kontaminanten und Prozesskontaminanten erneut bewertet. In der derzeit vorliegenden Zusammenfassung wird bestätigt, dass Aflatoxine in Übereinstimmung mit früheren Bewertungen zu den stärksten Erbgut verändernden und krebserregenden Substanzen gehören.

QUELLEN:
www.fao.org/3/a-bc465e.pdf
www.who.int/foodsafety/publications/JECFA83-Summary.pdf?ua=1Seitenwechsel

Food & Hygiene 01/2017, Behr's Verlag

JECFA: Bewertung von Mykotoxinen und Prozesskontaminanten

In Deutschland werden jedes Jahr Hunderte von Krankheitsausbrüchen registriert, die über mikrobiell kontaminierte Lebensmittel verursacht wurden. In Deutschland werden Daten zu den Erkrankungen lebensmittelbedingter Ausbrüche bzw. den an Krankheitsausbrüchen beteiligten Lebensmitteln über zwei parallel angelegte Meldesysteme, nämlich das IfSG-Meldesystem (Infektionsschutzgesetz) der Gesundheitsbehörden und das BELA-System (Bundeseinheitliches System zur Erfassung von Daten zu Lebensmitteln, die an Krankheitsausbrüchen beteiligt sind) der Lebensmittelüberwachungsbehörden, lokal erfasst.

QUELLE:
► Epidemiologisches Bulletin Nr. 3 des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 19. Januar 2017:
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2017/Ausgaben/03_17.pdf?__blob=publicationFile

Newsflash vom 30. Januar 2017, Behr's Verlag

Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche: Warnung vor dem Rohmilchverzehr

Anfang Januar 2017 hat die Ärzte Zeitung unter dem Titel „Kampf gegen MRSA – weist die Phagentherapie den Weg?“ deutlich gemacht, dass die Ausbreitung multiresistenter Keime wie der Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus neue Optionen im Kampf gegen solche Bakterien erfordert. Zwar sind Bakteriophagen seit 100 Jahren bekannt, jedoch wurden die Anfänge der Phagentherapie nicht intensiv weiterverfolgt. Allerdings werden in einigen osteuropäischen Ländern Bakteriophagen zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt, aber aussagekräftige Studien liegen bisher nicht vor.

QUELLEN:
► Ärzte Zeitung vom 02. Januar 2017: www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/mre/article/917431/kampf-mrsa-weist-phagentherapie-weg.html
► Leibniz Institut DSMZ ‒ Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH: www.dsmz.de/de/start/aktuelles/phagen-infoseite.html
► EFSA vom 12. Mai 2009: www.efsa.europa.eu/de/press/news/biohaz090512

Newsflash vom 19. Januar 2017, Behr's Verlag

Antibiotikaresistenz – Phagentherapie als neues Werkzeug?

Seit 2007 bietet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über seine Internetseiten eine Sammlung von Verarbeitungsfaktoren für Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln an. Diese Verarbeitungsfaktoren werden allgemein als „BfR-Verarbeitungsfaktoren“ bezeichnet, obwohl die meisten von ihnen nicht durch das BfR, sondern durch andere Organisationen bestimmt wurden (z. B. Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues).

QUELLE:
► Aktualisierte Mitteilung Nr. 33 des BfR vom 10.12.2016

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Sammlung der „BfR-Verarbeitungsfaktoren“ überarbeitet

Ziel eines Forschungsprojektes des Max Rubner-Instituts (MRI) am Standort Hamburg ist die Reduzierung der handelsüblichen Kochsalzgehalte in marinierten Heringsfilets und kalt geräuchertem Lachs durch den Einsatz von Salzaustauschstoffen. Dabei handelt es sich um Salze, die kein Natrium, sondern alternativ beispielsweise Kalium enthalten, oder auch um Mischungen verschiedener Salze und anderer Bestandteile zur Verbesserung des Geschmacks und der funktionellen Eigenschaften.

QUELLE:
► Pressemitteilung des Max Rubner-Instituts (MRI) vom 31.10.2016

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

MRI: Reduzierung der Salzgehalte in Fischprodukten
Behr's Verlag