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Dienstag, 20 Januar 2015

Kein Hinweis auf „Botox“ aus Biogasanlagen

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Kein Hinweis auf „Botox“ aus Biogasanlagen
© Wilhelmine Wulff / www.pixelio.de

Clostridien-Arten sind auch am Vergärungsprozess unterschiedlichster Substrate in Biogasanlagen beteiligt. Ob neben vielen harmlosen Arten auch die gefährlichen Botulinum produzierenden Stämme vorhanden sind und somit Biogasanlagen zu deren Verbreitung beitragen, war Anlass für eine Untersuchung des Thünen-Instituts in Braunschweig. Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Christoph Tebbe setzten für ihre Untersuchungen neuartige molekulare Methoden ein. Dazu wurden bisher 500.000 Gene aus den Substraten, Fermentern und Nachgärern niedersächsischer Biogasanlagen untersucht. Laut Prof. Tebbe zeigt der molekulare Nachweis, dass es eng verwandte Bakterien von C. botulinum gibt, die keine Botulinum-Toxine bilden können. Alle getesteten Proben waren für Mäuse nicht giftig. Das Projekt läuft noch bis Ende 2014, dennoch steht die Analyse weiterer 50 Mio. Gene aus. Bis dahin gibt es aber keine Hinweise darauf, dass sich Toxin bildende C. botulinum-Bakterien oder andere problematische Clostridien in einer Biogasanlage vermehren und so eine Gefahr für die Gesundheit sind.

„Botox“ (Botulinum-Toxin), das durch Clostridium botulinum gebildet wird, dient nicht nur zur Glättung von Stirnfalten, sondern kann auch gesundheitliche Probleme bei Menschen und Tieren verursachen ─ das Botulinum-Toxin hemmt die Signalübertragung von Nervenzellen und kann zu Muskelschwäche, Störungen des vegetativen Nervensystems bis hin zum Stillstand der Lungenfunktion führen.

► aid PresseInfo Nr. 48 vom 26.11.2014

Bild: www.pixelio.de

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