HACCP-Frage der Woche 2/2018

Furan in Lebensmitteln: Welche gesundheitlichen Bedenken gibt es?
Die Verbraucherexposition gegenüber Furan und Methylfuranen in Lebensmitteln könnte möglicherweise zu langfristigen Leberschäden führen. Die am stärksten exponierte Personengruppe stellen Kleinkinder dar, die Furan insbesondere durch den Verzehr von Fertignahrung in Gläschen oder Dosen ausgesetzt sind. Hauptursache für die Exposition anderer Bevölkerungsgruppen ist ‒ je nach Alter und Essgewohnheiten ‒ der Verzehr von Lebensmitteln auf Getreidebasis und Kaffee. Das EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM) ist, ausgehend von Tierversuchen, zu dem Ergebnis gelangt, dass Leberschäden und Leberkrebs die kritischsten gesundheitlichen Auswirkungen darstellen. Allerdings ist noch nicht vollständig untersucht, wie genau Furan Krebs bei Tieren verursachen kann. Da das CONTAM nicht ausschließen konnte, dass dieses auf eine direkte Interaktion mit der DNA zurückzuführen ist, konnte kein sicherer Grenzwert (tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI)) bestimmt werden ‒ stattdessen wurde ein Margin of Exposure (MOE) berechnet.
Wie der Gemeinsame FAO/WHO-Expertenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) ist das CONTAM zu dem Ergebnis gelangt, dass das Ausmaß der Exposition gegenüber Furan in Lebensmitteln Anlass zu gesundheitlichen Bedenken gibt. Während der durchschnittliche Verzehr von Furan enthaltenden Lebensmitteln für die Mehrzahl der Verbraucher nur geringe gesundheitliche Bedenken hervorruft, übersteigt die Exposition bei Verbrauchern mit Verzehr großer Mengen an betreffenden Lebensmitteln bis zu dreimal das Niveau, das als gesundheitlich wenig bedenklich bezeichnet werden würde. Die ernährungsbedingte Exposition erhöht sich, wenn darüber hinaus 2- und 3-Methylfuran berücksichtigt werden ‒ die Konzentrationen von 2-Methylfuran können in Kaffee viermal höher sein als die von Furan.
QUELLE:
► EFSA Journal vom 25.10.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.5005)
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