Hallo Martin_L,
Geblockte Verarbeitung
Die Verarbeitung muss geblockt erfolgen: Räumlich oder zeitlich getrennt von der Verarbeitung anderer Nicht-Bio-Erzeugnisse, kontinuierlich in geschlossener Folge. Die Identifikation der Partien muss jederzeit gesichert sein, damit es nicht zu einem Vermischen oder Vertauschen kommt. Wenn zuvor Nicht-Bio-Erzeugnisse verarbeitet wurden, werden Arbeitsgänge mit Bio-Erzeugnissen erst nach einer geeigneten Reinigung der Produktionsanlagen durchgeführt. Dies muss dokumentiert werden. Bio-Erzeugnisse und konventionelle müssen getrennt gelagert werden und die Erzeugnisse müssen eindeutig gekennzeichnet sein.
Identifizierung der kritischen Stufen im Verarbeitungsprozess
Das EU-Bio-Recht verlangt eine Identifizierung kritischer Stufen. Hier geht es um die Stellen, an denen Vorschriften des EU-Bio-Rechts im Verfahren der Verarbeitung verletzt werden können. Jedenfalls dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, wenn ihnen keine besondere Aufmerksamkeit und Vorsorge geschenkt wird.
Selber denken
Hier empfiehlt sich kein pauschales Vorgehen, insbesondere keine Nutzung von generellen Konzeptformularen, sondern eine sorgfältige Sicht auf die ganz besonderen, individuellen Verhältnisse im Unternehmen. Nur diese Sicht lässt erkennen, was mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dort falsch gemacht werden kann. Die Prüfung der Identifizierung der kritischen Stufen gehört zur Öko-Kontrolle. Das EU-Bio-Recht verlangt neu zusätzlich auch eine systematische Identifizierung der kritischen Punkte, an denen Ursachen für das Vorhandensein von nicht zugelassenen Stoffen gesetzt werden. Dies unabhängig vom Verhalten eines Bio-Unternehmens im Verarbeitungsprozess.
LG
Behr’s…Verlag
