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THEMA: Lebensmittelskandal-Umfrage bezüglich Deklaration

Lebensmittelskandal-Umfrage bezüglich Deklaration 10 Jahre 3 Monate her #353

  • Lehmkuhl
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Hallo Zusammen,

die vergangenen Tage sind geprägt vom jüngsten Lebensmittelskandal.
Da Pferdefleisch als Rindfleisch deklariert wurde, ist dies eine klare Falschdeklaration und somit eine Verbrauchertäuschung.
In diesem Fall stecken kriminelle Energien dahinter, was natürlich nun aufgeklärt und entsprechend sanktioniert werden muss.

Nun möchte ich nicht die lebensmittelrechtlichen Vorschriften, das bestehende Kontrollsystem der Überwachungsbehörden oder die betriebsinternen Lieferantenbewertungen in Frage stellen.

Mir geht es bei dieser Umfrage darum, wie man generell entsprechende Vorschriften bezüglich der Lebensmittelkennzeichnung verständlich aufbereiten und weitergeben kann.
Wo liegen Eurer Meinung nach die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer gesetzeskonformen Deklaration?
Wie kann man diesbezüglich am besten Hilfestellungen geben?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Seminaren und Workshops zum Thema Lebensmittelrecht gemacht?

Schreibt mir doch einfach mal Eure Meinungen, Ideen und Anregungen.

Freu mich!
Sara Lehmkuhl
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Aw: Lebensmittelskandal-Umfrage bezüglich Deklaration 9 Jahre 10 Monate her #535

  • dreamer
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Hallo Sara,

da war ich vor fünf Monaten wohl mal wieder im Volltstress und habe diesen Beitrag gar nicht gesehen - schade!

Also, es ist zwar spät, aber ich versuche es trotzdem.
Da ich nicht aus der Lebensmittel-Industrie komme, kann ich dir vielleicht keine ganz zufriedenstellende Antwort geben, aber vielleicht einen Hinweis.

Unsere Kunden sind Großküchen der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie.
In der Gemeinschaftsverpflegung wird meiner Erfahrung nach mehr auf QM Wert gelegt als in der Gastronomie, aber es gibt meistens "wichtigeres" zu tun als sich mit Papierkram zu beschäftigen, egal wo man hinschaut.
So wundert es mich nicht, dass diese Lebensmittel falsch deklariert bis zum Endverbraucher kommen konnten. Überall mangelt es an Personal, vor allem an gut geschultem.
Zudem kommt noch Bequemlichkeit dazu. Denn auch in Großküchen müssen angebrochene und/oder umgefüllte LM und Rückläufe oder Überproduktionen entsprechend gekennzeichnet werden, was aber oft genug nicht oder nicht ausreichend gemacht wird. Häufig ist das ein Mängelpunkt auf der Liste der LM-Kontrolleure, der nicht von allen zu ernst genommen wird.

Vielleicht liegt die Falsch-Deklaration u. a. an den ewigen Ausnahmen von der Ausnahme. In meinen Augen werden auch in der LM-Industrie zu wenig Menschen im Bereich QM/QS beschäftigt oder wenn dort welche Arbeiten, werden sie für andere Bereiche "zweckentfremdet".

Zudem scheint es an ehrlicher Zusammenarbeit in der LM-Kette zu fehlen. Wer setzt sich schon mit der vor- oder nachgeschalteten Stelle (z. B. Lieferanten) zusammen und erarbeitet Checklisten oder ähnliche Dokumente, um sicher zu gehen, dass beide von denselben Bedingungen (in dem Fall der Deklaration) ausgehen? Hier will jeder um jeden Preis "Betriebsgeheimnisse" wahren, was jedoch u. U. zu einer falschen/mangelhaften Deklaration führen kann.

Vielleicht sind unterm Strich auch die Verbraucher selbst Schuld mit ihrer Geiz-ist-geil-Mentalität. In keinem anderen Land der EU geben die Menschen prozentual so wenig Geld für LM aus wie in Deutschland. So ist es auch kein Wunder, dass die Hersteller an allen Ecken und Enden sparen wollen oder müssen - dadurch könnte es evtl. auch zu solchen Skandalen kommen.

Erfahrung in Workshops oder Seminaren zum Thema Lebensmittelrecht habe ich leider keine.

Na dann, noch eine angenehme Sommerwoche.

Gruß
dreamer
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