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Dienstag, 07 November 2017

Nahrungsergänzungsmittel: Nützlich oder überflüssig?

Gesundheit

Nahrungsergänzungsmittel: Nützlich oder überflüssig?

Im September 2017 hatten die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), die Ärztekammer Niedersachsen und das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zum 07. Niedersächsischen Forum Gesundheitlicher Verbraucherschutz nach Oldenburg eingeladen. Nach Angaben von Prof. Dr. Hahn (Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover) „sind viele als Nahrungsergänzungsmittel angebotene Produkte eigentlich keine“.

Dieses liegt nicht nur daran, dass sie die gesetzliche Definition nicht erfüllen: „Für viele Stoffe gibt es nur wenig Daten, die den etablierten wissenschaftlichen Kriterien genügen“. Viele Stoffe können physiologisch nicht alleine betrachtet werden oder ihre Wirkung ist nicht ausreichend belegt. Verbraucher konsumieren Nahrungsergänzungsmittel eher auf Verdacht ‒ „viel hilft viel“ ist aber nicht der richtige Weg. Nahrungsergänzung kann bei erhöhtem Bedarf sinnvoll sein ‒ zum Ausgleich einer unzureichenden Zufuhr oder zur Vorbeugung beispielsweise in der Schwangerschaft. Im Allgemeinen geht es aber allenfalls um den Ausgleich eines Defizits: „Im Einzelfall weiß ich gar nicht, was ich ergänzen muss“, erläutert Prof. Dr. Hahn und bestätigt, dass sich ausgewogene Ernährung nicht ersetzen lässt: „Nahrungsergänzungsmittel sind keine Nahrungsersatzmittel“.

HINTERGRUND:
Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die Nährstoffe in konzentrierter Form enthalten und in Kapseln, Ampullen oder Tabletten dosiert sind ‒ ein für den Verbraucher erzielbarer Nutzen ist nicht vorgeschrieben.

QUELLE:
► BZfE-Newsletter Nr. 39 vom 27.09.2017

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Behr's Verlag