HACCP-Frage der Woche 36/2017

Wirken Energydrinks anders als Koffeingetränke?
Einer von Pharmakologen der University of the Pacific (Kalifornien) veröffentlichten Doppelblindstudie zufolge können Energydrinks stärker auf den Blutdruck wirken als nur Koffein enthaltende Getränke. An der Studie nahmen 18 junge und gesunde Frauen und Männer teil ‒ diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Versuchsgruppe trank in 45 Minuten rund 1 Liter eines kommerziellen Energydrinks (Koffeingehalt: ca. 320 mg, Zuckergehalt: ca. 110 g). Die Kontrollgruppe erhielt einen Drink aus 320 mg Koffein, 40 ml Zitronensaft und 140 ml Kirschsirup in kohlensäurehaltigem Wasser. Nach einer Woche wurde gewechselt. Die Forscher analysierten den Blutdruck und das QT-Intervall des Herzens, d. h., die Zeit, die das Herz braucht, um sich von dem elektrischen Impuls zu regenerieren, der den Herzschlag ausgelöst hat (Erregungsrückbildung).
Der Blutdruck der Kontrollgruppe hatte sich nach sechs Stunden wieder normalisiert ‒ die Gruppe der Energydrink-Konsumenten hatte auch nach sechs Stunden noch einen leicht erhöhten Blutdruck. Bezüglich des QT-Intervalls dauerte in der Versuchsgruppe die Erregungsrückbildung zwei Stunden nach dem Verzehr des Energydrinks noch zehn Millisekunden länger als in der Kontrollgruppe. Nach Angaben von Emily Fletcher (Travis Air Force Base) müssen Medikamente, die zu einer Verlängerung der QT-Zeit von sechs Millisekunden führen, bereits Warnhinweise tragen ‒ eine Verlängerung um 60 Millisekunden ist ein Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. Die Experten vermuten, dass diese Effekte nicht allein auf das Koffein zurückzuführen sein können, und gehen davon aus, dass auch andere Zutaten (u. a. Taurin, Carnitin, Ginseng) zu diesen Ergebnissen beitragen, denn sie entfalten gegensätzliche Wirkungen im Körper. Die Wissenschaftler schätzen die Verlängerung der QT-Zeit noch nicht als gefährlich ein, da diese nur vorübergehend ist. Für bestimmte Personengruppen, die Herzmedikamente einnehmen oder einen Kalium- oder Magnesiummangel haben, könnten derartige Effekte jedoch riskant sein.
KURZGEFASST:
Emily Fletcher (Travis Air Force Base): „Menschen mit Bluthochdruck oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sollten Energydrinks meiden.“
QUELLE:
► Journal of the American Heart Association vom 26.04.2017 (DOI: 10.1161/JAHA.116.004448)
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