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Artikel in Kategorie Gesundheit

Kuhmilch, Hühnereier, Fische, Nüsse und viele andere Lebensmittel können Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen, die von Hautveränderungen, Übelkeit und Durchfall bis hin zu Atemnot und Kreislaufversagen mit Todesfolge reichen.

Die 14 häufigsten Auslöser von Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten sind im Anhang II der EU-Verordnung 1169/2011 (Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV)) aufgelistet. Diese Stoffe müssen immer in der Zutatenliste gekennzeichnet werden.

QUELLE:
FOOD & HYGIENE, Ausgabe 10/2016, S. 20 f., Behr's Verlag

Lebensmittelunverträglichkeiten – ein komplexes Geschehen von der Allergie bis hin zu Intoleranzen

Wenn Menschen von einer Allergie auf Erd-, Hasel- oder Walnüsse betroffen sind, wird häufig zu einem generellen Verzicht auf Nüsse geraten ‒ einer US-Studie zufolge ist dieses jedoch in vielen Fällen nicht notwendig. Die Forscher werteten die oralen Provokationstests von 109 Patienten aus, bei denen nach der Diagnose einer Baumnussallergie (Mandeln, Pekannüsse etc.) Haut- oder Immunglobulin E- (IgE-) Tests auch für andere Nussarten positiv ausgefallen waren. Sie hatten aber bisher nicht auf das Lebensmittel reagiert.

QUELLE:
► Annals of Allergy, Asthma & Immunology vom 22.03.2017: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28359600

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Allergiker: Andere Nussarten häufig unproblematisch

Die Infektion mit Reoviren könnte die Ursache der Zöliakie (glutensensitive oder gluteninduzierte Enteropathie) sein. Die harmlosen Darmviren verhindern möglicherweise schon im ersten Lebensjahr die Entwicklung einer Immuntoleranz gegen Gluteneiweiße. Ein Forscherteam um Bana Jabri (University of Chicago) hat mit Reoviren experimentiert.

QUELLEN:
► Science vom 07.04.2017:
http://science.sciencemag.org/content/356/6333/44
https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%B6liakie

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Zöliakie durch Virusinfektion des Darmes ausgelöst?

Das EFSA-Panel „Food Additives und Nutrient Sources added to Food“ (ANS) hat eine Stellungnahme zur Re-Evaluierung von Gummiarabikum (E 414) („Re-evaluation of acacia gum (E 414) as a food additive“) als Lebensmittelzusatzstoff veröffentlicht. Die vorliegenden Daten waren hinreichend, um die Sicherheit von E 414 zu bewerten ‒ insbesondere hinsichtlich der Genotoxizität bestehen keine Bedenken. Das ANS hält die Festlegung eines nummerischen ADI-Wertes für nicht notwendig. Bei den berichteten Verwendungsmengen bestehen keine Sicherheitsbedenken.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 01.03.2017:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2017.4741/epdf

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

EFSA: Re-Evaluierung von Gummiarabikum (E 414)

Ende 2011 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine wissenschaftliche Stellungnahme zu den Risiken durch die Fusarien-Toxine (Mykotoxine) T-2 und HT-2 für die Gesundheit von Mensch und Tier durch Lebens- und Futtermittel veröffentlicht und für die tägliche tolerierbare Aufnahmemenge einen Gruppen-TDI von 100 ng/kg Körpergewicht (0,10 μg/kg KG) für die Summe von T-2- und HT-2-Toxinen abgeleitet.

Die EU-Kommission beauftragte die EFSA in 2015 mit der Überprüfung der toxikologischen Eigenschaften der modifizierten Formen der T-2- und HT-2-Toxine.

QUELLEN:
► EFSA Journal (15 (1): 4655 (53 pp.)) vom 26.01.2017: www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4655
► EFSA Journal (9 (12): 2481 (187 pp.)) vom 19.12.2011: www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2481

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Toxikologische Referenzwerte für Fusarien-Toxine

Nach Angaben von US-Wissenschaftlern können die Früchte des Litschibaumes bei hohem Verzehr eine toxische Unterzuckerung auslösen. Die Experten hatten eine rätselhafte Epidemie im indischen Bundesstaat Bihar untersucht, von der vor allem Kinder betroffen waren. Seit 1995 kommt es in der Umgebung der Stadt Muzaffarpur (Nordindien) zwischen Mitte Mai und Juni insbesondere bei Kindern aus ärmeren Familien zu ungeklärten Krankheitsfällen. Die Kinder entwickeln eines Morgens Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen, von denen sich viele nicht wieder erholen.

QUELLE:
► The Lancet Global Health vom 30.01.2017:
www.thelancet.com/journals/langlo/article/PIIS2214-109X(17)30035-9/abstract

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Indien: Litschi ‒ Ursache toxischer Unterzuckerungen bei Kindern

Nach Angaben von Wissenschaftlern der Universität Jena können Nüsse das Wachstum von Krebszellen im Darm verringern. Laut der Ernährungswissenschaftlerin Wiebke Schlörmann befinden sich in Nüssen unzählige Inhaltsstoffe, die positiv für das Herz-Kreislauf-System sind und vor Übergewicht oder Diabetes schützen. Der Körper verfügt über eine Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen ‒ diese werden durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe angekurbelt.

QUELLEN:
► Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 06.02.2017
► Molecular Carcinogenesis (DOI: 10.1002/mc.22606)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Können Nüsse vor Darmkrebs schützen?

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich gegen Bezeichnungen wie „vegetarisches Schnitzel“ oder „vegane Currywurst“ ausgesprochen. Seiner Meinung nach sind Verweise auf klassische Produkte „komplett irreführend“ und verunsichern Verbraucher. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) aus 2015 hat aber ergeben, dass Verbraucher die Verwechslungsgefahr zwischen tierischen und vegetarischen Produkten für gering halten.

QUELLEN:
► Lebensmittelklarheit vom 05.01.2017

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Diskussionen um vegetarisches Schnitzel und vegane Currywurst

Eine Einschleppung der chronischen Auszehrungskrankheit (Chronic Wasting Disease (CWD)) in die EU ist am wahrscheinlichsten durch die Bewegung von lebenden Hirschartigen (Cerviden) wie Rentier und Elch, die von Norwegen nach Schweden und Finnland transportiert werden oder die Grenzen dieser Länder in freier Wildbahn überqueren. Das Gremium der EFSA für Biologische Gefahren hat Aktivitäten und Maßnahmen zur Überwachung ermittelt, mit denen die Einschleppung und Verbreitung der CDW in die und innerhalb der EU verhindert werden soll.

QUELLE:
► Pressemitteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vom 18.01.2017

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Prionen-Krankheit CWD: Risiken auch für die EU?

Schwefeldioxid und Sulfite (E 220 ff.) sind als Lebensmittelzusatzstoffe in der EU zugelassen (Verordnung (EG) Nr. 1333/2008). Aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung gegenüber Hefen, Pilzen und Bakterien erfolgt die Anwendung dieser Stoffe als Konservierungsmittel. Zudem werden sie als Antioxidationsmittel verwendet, da sie unerwünschte Oxidationsprozesse in Lebensmitteln durch Luftsauerstoff unterbinden bzw. verlangsamen.

QUELLEN:
► EFSA Journal (2016; 14 (4): 4438 (151 pp.): www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/4438
► Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom 18. Mai 2012:
www.lgl.bayern.de/lebensmittel/kennzeichnung/allergene/allergene_lebensmittel/schwefeldioxid.htm
► Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de/cm/343/bfr-meal-studie-vorlaufige-stoffliste.pdf

Food & Hygiene PRAXIS 04/2016, Behr's Verlag

Schwefeldioxid und Sulfite

Nach Angaben der Bundesregierung wird die Förderung der Nanotechnologie weitere fünf Jahre andauern. Es wurde beschlossen, die Chancen dieser Technologie zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Forschung und Produktion zu stärken und auch künftig auf die ressortübergreifende Zusammenarbeit von acht Bundesministerien (u. a. das BMEL) zu setzen. Dabei soll die Risikoforschung zu den Auswirkungen von Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt auch zukünftig eine zentrale Rolle spielen.

QUELLEN:
► Deutschlandfunk vom 16.01.2017: www.deutschlandfunk.de/technischveraenderte-lebensmittel-bundesregierung-setzt.697.de.html?dram:article_id=376496
www.bmbf.de/pub/Aktionsplan_Nanotechnologie.pdf
www.bfr.bund.de/cm/343/nanomaterialien-und-andere-innovative-werkstoffe-anwendungssicher-und-umweltvertraeglich-fortschreibung-der-gemeinsamen-forschungsstrategie-der-bundesoberbehoerden.pdf

Food & Hygiene 02/2017, Behr's Verlag

„Aktionsplan Nanotechnologie 2020“

Ein internationales Team unter Beteiligung von Wissenschaftlern der Universität Ulm hat einen Bluttest für die sporadische oder genetisch bedingte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) entwickelt. Nach Angaben der Universität Ulm kann dieser für ein erstes Screening, in der Differenzialdiagnostik und als unkomplizierte Verlaufsuntersuchung in klinischen Studien eingesetzt werden. Er misst hirnspezifische Neurofilamente ‒ bereits kurz vor Ausbruch der CJK lassen sich erhöhte Neurofilament-Werte nachweisen.

QUELLE:
Scientific Reports (6, Article Number: 38737 (2016), DOI: 10.1038/srep38737)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Bluttest für Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK)

Für die Begriffe „vegan“ und „vegetarisch“ hat weder der nationale noch der europäische Gesetzgeber rechtsverbindliche Definitionen festgelegt. Angesichts des wachsenden Anteils an Veganern, Vegetariern und Flexitariern in der Bevölkerung und der damit steigenden Marktbedeutung veganer und vegetarischer Erzeugnisse ist für eine Wahlfreiheit der Verbraucher eine rechtsverbindliche Definition wichtig. Verbraucher, die an einer veganen bzw. vegetarischen Ernährung interessiert sind bzw. sich zu diesen Ernährungsformen bekennen, sollten über die Vor- und Nachteile informiert sein.

QUELLEN:
► Ernaehrungs Umschau international 04/2016: www.verbraucherschutzministerkonferenz.de

Food & Hygiene Praxis, Behr's Verlag, Ausgabe 04/2016, S. 19

Vegane Ernährung
Behr's Verlag